Ein Ort voller Helden? – Projektwoche in der Grundschule Baunach (Juli 2016)

Vom 27.6. bis zum 1.7.2016 hieß es an der Grundschule Baunach: “Mittelalter macht Schule”. Im Rahmen einer Projektwoche machten es sich rund 30 Studierende der Universität Bamberg zur Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern der 3. Klassen einen Einblick in die Kultur und Literatur des Mittelalters zu geben.

Der Montag bildete den Auftakt des MimaSch-Projekts in Baunach. Die Kinder der dritten Klasse konnten sich zum ersten Mal als mittelalterliche Handwerker betätigen und herausfinden, wie die Arbeit in einer Papiermühle aussah. Hier hatten die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, ihr eigenes Papier herzustellen. Eine ganz schön schmutzige Aufgabe, aber dasErgebnis kann sich sehen lassen!

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Am zweiten Tag lernten die Schülerinnen und Schüler einen ganz besonderen Helden kennen: Iwein! Nachdem sie sich mit seiner Geschichte bekannt gemacht hatten, waren die Kinder auch selbst an der Reihe und formten anhand kleiner Textpassagen Standbilder zur Geschichte des Ritters mit dem Löwen. Doch heldenhaft schlugen sie sich nicht nur bei dieser kreativen Aufgabe, sondern auch beim Schreiben mit Feder und Tinte, was immer wieder eine neue Herausforderung darstellt.

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Ein Ritter muss den ganzen Tag nur kämpfen? – Von wegen! An Tag drei erfuhren die Drittklässlerinnen und Drittklässler allerhand über das besondere Leben der Ritter und Burgfräulein. Von der ritterlichen Ausbildung der jungen Pagen, der Schwertleite und den vielen Tätigkeiten eines Burgfräuleins gab es viel zu berichten. Dabei verfassten die Mädchen und Jungen sogar ein eigenes Minnelied, mit dem Ritter damals gerne ihre Angebeteten erfreuten. Am Ende des Tages hatten alle viel dazugelernt und konnten deshalb ganz zurecht und mit einem kleinen Augenzwinkern singen: „Ja, so warn’s, die alten Rittersleut!“

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Sprachdetektive auf den Spuren des Mittelhochdeutschen! Am vierten Tag der Projektwoche in Baunach beschäftigten sich die Kinder mit der Frage, wie im Mittelalter gesprochen und geschrieben wurde. Zunächst hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, zwei Mönche bei der Arbeit im Skriptorium zu beobachten. Anschließend fertigten sie ganz ohne “arebeit” eine Übersetzung eines echten mittelalterlichen Textes an. Am Ende wurden die Kinder sogar selbst zu Sprechern des Mittelhochdeutschen und konnten eine unerwartete Begegnung zwischen einem Ritter und einem Schreiber inszenieren.

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Am letzten Tag der MimaSch-Woche in Baunach waren Eltern und Verwandte zu einer kleinen Präsentation eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler haben vorgeführt, was sie in dieser Woche gelernt haben. Alle waren rundum begeistert von der Woche und hatten jede Menge Spaß.

Wie immer fand am Freitag auch eine Evaluation der Projektwoche durch die Kinder statt. Die positive Rückmeldung zeigte erneut, dass sich die lange Vorbereitungszeit gelohnt hat und die Kinder auf eine tolle Zeit zurückblicken können.

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