“Europäische Helden. Das Rolandslied und seine Rezeption in der Kinder- und Jugendliteratur – Ansätze für einen modernen Deutschunterricht”
Das Dissertationsvorhaben stellt mit dem Rolandslied einen Text in den Fokus des Unterrichts, der im klassischen Schullektürekanon nicht aufgeführt wird, obwohl er altersstufenübergreifend wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Unterricht aufweist: Schlachten, Ritter, Könige und Burgen wecken erfahrungsgemäß das primäre Interesse der Schülerinnen und Schüler. Die spezifische Thematik des Kampfes Christen gegen Heiden sowie die unterschiedlichen Ausprägungen des Textes und seine neuzeitlichen Rezeptionen (auch für Kinder und Jugendliche) in verschiedenen Sprachen eröffnen dem Lehrer eine große Bandbreite von zu bearbeitenden Themen eines interkulturellen, fächerübergreifenden, integrativen und schülerorientierten Deutschunterrichts über die, wenn überhaupt, noch als kanonisch geltenden mittelalterlichen Texte im Schulunterricht wie Minnesang, Nibelungenlied oder höfischer Roman hinaus. Der primäre unterrichtliche Zugang erfolgt mit verschiedenen textanalytischen Verfahren in diversen Klassenstufen (3/4, 5/6/7, 10/11), wobei stets eine komparatistische, fächerübergreifende Herangehensweise (Deutsch- und Französischunterricht) mit dem französischsprachigen Chanson de Roland und dem deutschsprachigen Rolandslied des Pfaffen Konrad unter Einbezug ihrer Rezeptionen in der Kinder- und Jugendliteratur vorgesehen ist. Da das übergeordnete Thema aller Unterrichtssequenzen der Held bzw. die Heldin ist, sollen vor ihrem Einsatz im Deutschunterricht Nacherzählungen des Rolandslieds der Kinder- und Jugendliteratur, die nach 1970 erschienen sind, auf ihre Heldenkonzeption hin analysiert und mit dem mittelalterlichen deutsch- und französischsprachigen Rolandslied verglichen werden.
Weiterlesen zum Thema:“Rolandslied reloaded – Ein europäischer Held im Deutschunterricht” von Isabell Brähler-Körner und Detlef Goller

